Wandern in Neuseeland

Auf ‘Walking- und Tracking Tracks’ kann der Urlauber und Backpacker die Schönheit und unberührte Natur Neuseelands bestens erleben. Es ist für Jeden etwas dabei: Der 10-Minuten Walk auf einem gut ausgebauten Weg oder den 3-Tages Track in den Bergen mit Hüttenübernachtung in der Sammelunterkunft. Ebenso gibt es Tracks, die von vielen gelaufen werden, als auch einsame Wanderwege, wo man bei einer Tagestour mal gerade 2-3 Wanderer trifft. Es ist für jeden etwas dabei.
Zu unserem Neuseeland-Urlaub hatte ich mir vorgenommen, einen mehrstündigen Track zu gehen. Beim Stöbern im Internet gab es viele Hinweise. Auf der Homepage der Naturschutz-Behörde, dem Department of Conservation (kurz DoC), habe ich mich lange herumgetrieben.
In jeder Region gibt es tolle Tracks, aber ich habe mir dann im Kauaeranga Valley im Coromandel Nationalpark den „Billy Goat Circuit“ rausgesucht.
Um 1920 hat man hier aus den Bergen die Kauri-Bäume auf handgeschlagenen Wegen ins Tal befördert. Vorher mußte auf Pferden, Ochsen und Packeseln alles zu den Holzfällern hinaufgeschafft werden. Das muß damals eine wahnsinnige Plackerei gewesen sein. Die Arbeiter hatten damals sicherlich nicht die Gelegenheit diese schönen Ausblicke auf Schluchten und Wasserfälle zu geniessen. Im Reiseführer war der Zeitbedarf mit ca. 4 Stunden angeben. Um es vorweg zu nehmen: Ich habe über 6 Stunden gebraucht. Die Strecke war knapp 12km lang, und der Höhenunterschied betrug knapp 500m. Puhhh!
Schon kurz nach dem Start ging es aufwärts, teilweise über Stufen und auf matschigen Wegen. Nach ca. einer Stunde war diese Strecke endlich geschafft und auf einem schönen Höhenweg, bei bestem Wetter, konnte ich die Aussicht und Natur geniessen. Mehrfach waren interessante Hinweistafeln über die Geschichte der Holzfäller zu lesen. Es war schon ein tolles Gefühl als ich nach ungefähr 4 Stunden das hochgelegene ‘Hydrocamp’ erreicht hatte, und es nach einer kleinen wieder bergab ging. Man denkt: Naja, bergab geht‘s leichter, aber denkste! Auch weiterhin wechselten sich glitschige Bachläufe mit schlüpfrigen extrahohen Steinstufen ab. Auch so manche Hängebrücke war noch zu überqueren.
Diesen Track hatte ich natürlich auch deshalb gewählt, weil in der Nähe drei ‚Geocaches‘ lagen. Ein Hobby von mir, bei dem man kleine versteckte ‚Tupperdosen‘ mit dem GPS-Gerät findet. Jedenfalls hatte ich gegen halb sechs Uhr abends endlich den Parkplatz wieder erreicht, wo mich Petra und Meike dann wieder eingesammelt haben. Eine Tour, die ich sicherlich nicht so schnell vergessen werde, war zu Ende.
Also, packt unbedingt die Wanderstiefel ein, wenn ihr nach Neuseeland reist, dann werdet ihr das Land & die Natur in ihrer Schönheit erst richtig kennenlernen.
Viele Grüsse aus dem frühlingshaften Deutschland, Lothar
Anmerkung der Meike – Redaktion:
Mit bestem Dank an Lothar G., der diesen Gastbeitrag verfasst hat, nachdem er mit seiner Familie im März/ April Neuseeland unsicher gemacht hat.
Der Billy Goat Curcuit auf Google Earth
Bahngleise auf dem Track. Sie dienten dem Abtransport der Kauri Bäume.
Freiwilligenarbeit im Ausland
Danke für die tollen Tipps. Sieht unglaublich aus. Wär gern dabei.